Calpe

Von | 24/02/2024

Die Stadt Calpe liegt bei gutem Wetter in Sichtweite von Benidorm, und ein wenig von Benidorm hat sie auch.

Allerdings ist Calpe überschaubarer und verzichtet auf allzu Extremes wie z.B. Pubs, die Bullenreiten anbieten. Alles ist kleiner und weniger, auch die Anzahl der Stellplätze. Wir standen sehr zentral auf dem kleinen Stellplatz Sol de Calpe Austral, von dem aus man alles in Calpe fußläufig erreichen kann.

Fährt man gerne Fahrrad, ohne dies gleich sportlich angehen zu wollen, dann hat man allerdings ein Problem, da es von Calpe aus in alle Richtungen nur bergauf geht. Wir haben das mal auf einer Tour ins 11km entfernte Moraira ausprobiert. Auf E-Bikes lassen sich die Steigungen bewältigen, aber bei Bergabfahrten mit Tempo 40 km/h fühlt man sich nicht mehr so ganz sicher. Wir haben von vielen Campern gehört, dass sie das Fahrrad lediglich zu Besorgungen im Ort nutzen. Wer sportliche Ambitionen hegt, ist hier aber richtig. Das beweisen auch die vielen Radteams, denen wir im Ort und in der Umgebung begegnet sind. Vor unserem Campingplatz gibt es einen belgischen Fahrradladen mit Café, der ein Buch mit Tourenvorschlägen ausliegen hat. Wir haben mal blind reingegriffen und bekamen einen Tourenvorschlag über 140km (schon sehr viel) mit 1.920 Höhenmetern (absolut nichts für uns).

Calpe selbst bietet eine hübsche Altstadt, einen schönen Sandstrand, Einkaufsmöglichkeiten sowie zahlreiche Cafés und Restaurants, die auch im Winter geöffnet sind. Nicht zu vergessen das Wahrzeichen von Calpe, der Berg Ifach.

Natürlich haben wir einen Tag auch dazu genutzt, auf den Ifach (332m Höhe) zu steigen. Dabei kommt man in ca. 150m Höhe zu einem Tunnel, bis zu dem der Weg recht einfach zu begehen ist.

Der 30m lange Tunnel wurde bereits um 1918 in den Fels geschlagen, um eine leichtere Route zur Spitze zu ermöglichen. Durch die vielen Besucher ist der Boden im Tunnel abgewetzt und sehr glatt, weshalb man kann sich an Seilen entlanghangeln kann. Nach dem Tunnel ist der Aufstieg nur noch für schwindelfreie Wanderer geeignet.

Die Aussicht auf die Skyline von Calpe und die Salinas dahinter ist von hier oben beeindruckend.

Aber auch unten im Ort lohnt sich ein Spaziergang vom Strandboulevard über die Einkaufsstraße Av. Gabriel Miró. An deren Ende gelangt man in die Altstadt von Calpe mit dem Torreó de la Peca, einem Teil der alten Festungsanlage. Für den Weg durch die rund um den Torreó liegende Altstadt folgt man einfach der Beschilderung.

Zurück auf dem Boulevard empfehlen wir, im Restaurant Oceanic einzukehren, wo man gut und günstig essen kann.

  • Ausflugsziele

Mit dem Ortsbus kann man zur Tramstation Calpe fahren, von wo aus es stündliche Verbindungen nach Denia in der einen Richtung und Benidorm mit Anschluss an die Tram nach Alicante in der anderen Richtung gibt. Wir haben mit der Tram Ausflüge nach Benidorm und Altea unternommen und können dieses Verkehrsmittel unbedingt empfehlen. Vor allem die ersten Kilometer durch die Berge bis Altea bieten spektakulären Aussichten:

Die Altstadt von Altea mit ihrer Kirche liegt auf einem Hügel, den man vom Bahnhof aus ersteigen kann.

Unten im Ort gibt es eine kleine Einkaufsstrasse, die auf den Placa Pau mündet, wo man draußen bei einem Kaffee die Sonne genießen kann. Den Strandboulevard Passeig Maritim hat die Stadt liebevoll mit Orten zum Verweilen und Spielplätzen hergerichtet

Eisenbahnfans werden Freude an einem zweiständigen Lokschuppen mit Drehscheibe direkt am Trambahnhof Altea haben, der aber ohne Gleisanschluss sein Leben als Denkmal fristet.

In Richtung Denia sind wir nicht mit der Tram gefahren, da wir diesen Ort von unserer Station in Oliva aus per Fahrrad mehrfach besucht haben. Javea und Moraira haben wir dann noch per Bus angesteuert, was nur für Urlauber mit starken Nerven zu empfehlen ist. Nach Moraira kommt man von Calpe aus mit einer Regionalbuslinie, allerdings gab es nur zwei Rückfahrmöglichkeiten mit dem Bus: Die eine nur kurz nach unserer Ankunft am Mittag und dann erst wieder kurz vor 20 Uhr. Wir haben dann stattdessen das Taxi genommen und für die Strecke von Moraira nach Calpe 17 Euro bezahlt. In Moraira entspannt man sehr gut in den Lounge-Sofas des Restaurants eleven bei leckeren Nachos mit Käse.

Noch mehr Überraschungen bot die zweite Tour nach Javea (28km entfernt) mit dem Bus. Abfahrt des Busses in Calpe sollte laut aushängendem Fahrplan und Google Maps um 10:50 Uhr sein. Wir standen mit etwa fünf weiteren Personen am Bussteig und warteten. Kurz vor 11 Uhr kam tatsächlich ein Bus, zu dem wir dann alle hingingen. Der Busfahrer entgegnete uns allerdings, dass er hier seine Endstation habe und nicht weiterfahre. Nach weiteren 20 Minuten schauten wir auf der Webseite des Busunternehmens ALSA nach und stellten beim Versuch, einen Fahrschein online zu erwerben fest, dass der Bus wohl erst um 12:35 abfährt. Hmm – also gingen wir zu unserem Lieblingscafé Peter
Pan und bestellten dos Americanos und 10 Florentiner. Als wir zum Busbahnhof zurückkamen, standen die meisten der fünf potentiellen Mitreisenden immer noch dort. Tatsächlich kam der Bus dann pünktlich um 12:35 und brachte uns in einer knappen Stunde nach Javea.

Der Ort selbst hat eine kleine Altstadt, konnte aber keine bleibenden Eindrücke bei uns hinterlassen.

Das Hafenviertel liegt rund 2km von der Altstadt entfernt und beheimatet eine Kirche in moderner Betonoptik.

Die Rückfahrt sollte laut Webseite um 19:10 starten und zum Glück traf der Bus auch pünktlich ein, was uns sehr erleichterte, da es inzwischen dunkel und kühl geworden war.

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