La Manga wurde seit den 50er Jahren auf einer Landzunge errichtet, die das Mar Menor, eine Salzwasserlagune, weitestgehend vom Mittelmeer trennt. Die Entwicklung über die Jahre zeigt ein interessantes Video bei Youtube im Zeitraffer. Den historischen Background dazu liefert ein aktueller Artikel der Costa Nachrichten.
Mit unserem WoMo standen wir auf dem Campingplatz Capfun La Manga . Wir haben diesen Platz so erlebt, wie wir es anschließend von vielen anderen Campern dort gehört haben: Noch am ersten Tag dachten wir über eine Abreise nach und warfen den Stellplatzplan bereits in den Müll. Aber dann haben wir die Gegend erkundet, ein paar hübsche Spots gefunden, uns gut mit anderen Campern unterhalten und schon waren vier Wochen vergangen.
Der nächstgelegene Ort heißt Cabo de Palos und verfügt über alles Notwendige, von Aldi und Mercadona über einen riesigen China Bazar bis hin zu unserem Lieblingsrestaurant El Rancho.
Am Hafen von Cabo de Palos hängen in der Taberna del Puerto riesige Schwarz-Weiß-Fotos vom Unglück des Passagierschiffes Sirio am 4. August 1906 vor dem Ort. Der Kapitän hatte das unter italienischer Flagge fahrende Schiff zu nahe an die Küste gelenkt und lief auf einen Felsen auf. Die Sirio sank in kürzester Zeit und riss 442 Menschen in den Tod. Die Konstellation erinnert an die italienische Costa Concordia, die 106 Jahre später ebenfalls zu nahe an der Küste kreuzte, auf einen Felsen auflief und sank.
Die Landzunge von La Manga haben wir mit dem Fahrrad erkundet, fanden aber im Dezember dort eine weitestgehend leere Betonwüste vor. Kaum vorstellbar, dass diese Wüste im Sommer an Reiz gewinnt. Wer aber im Winter eine Surf- oder Kiteausrüstung leihen oder einen Kurs absolvieren möchte, der findet einen geöffneten Surfshop oder einen Surflehrer. Für Anfänger ist das Mar Menor gut geeignet. Egal woher der Wind bläst, der passend zum Wind liegende Strand ist am Mar Menor nicht fern. Bei Windstille kann das Mar Menor hingegen geradezu mystisch wirken.
Wer so wie wir Adventure Golf bzw. Abenteuer Minigolf mag, der kommt hier voll auf seine Kosten. Auf halbem Weg zwischen dem Campingplatz und Cabo de Palos und damit auch zu Fuß erreichbar gibt es einen gut gemachten Platz, der von Engländern betrieben wird. Wer aber knapp 25km nach Los Alcázares radelt, der findet dort zwei außergewöhnliche Adventure Golf-Plätze. Der erste heißt Golfdelux und bietet neben viel Spaß auf dem Bahnen auch einen kombinierten Tarif, zu dem man neben dem Eintritt auch das Mittagessen bekommt. Auch der Caipi ist hier gut gemixt, sodass wir hier gerne einen ganzen Tag verbracht haben und erst abends wieder mit dem Fahrrad zurück auf dem Campingplatz waren.
Gut essen kann man in Los Alcázeres auch im Club Nautico, der eine schöne sehr große Terrasse am Wasser bietet. Direkt am Strand vor dem Club Nautico befindet sich die zum Club gehörende Strandbar, an der wir wunderbar im Sand sitzend gechilled haben.
Der zweite Platz liegt ca. 500m entfernt von Golfdelux in der neuen Ferienanlage Santa Rosalia. Die Anlage ist recht neu und daher auch noch nicht so schön eingewachsen wie Golfdelux. Die Bahnen sehen aber noch spektakulärer aus, z.B. mit echten Sandbunkern. Da kommt einem schon der Gedanke, ob man nicht gleich auf den großen Golfplatz gehen sollte.
Direkt vor dem Campingplatz fährt der Bus nach Cartagena ab. Die Haltestelle für die Rückfahrt liegt allerdings ca. 1km entfernt am Playa Honda. Von dort kann man am Mar Menor entlang zum Camping zurücklaufen – Achtung: Schlechte Wegstrecke, nach Einbruch der Dunkelheit ist eine Taschenlampe hilfreich. Uns hat Cartagena nicht gefallen, weder die Altstadt noch das Einkaufszentrum Espacio Mediterráneo, in das wir an einem regnerischen Tag gefahren sind. Im fast leeren Einkaufszentrum ohne jegliche Aufenthaltsqualität wurde man von höllisch lauter Musik beschallt, sodass wir möglichst schnell wieder das Weite gesucht haben. Die Busverbindung nach Cartagena ist gut getaktet, es fahren fast stündlich Busse. An anderen Orten unserer Reise haben wir da schon unangenehme Überraschungen erlebt (siehe unsere folgende Station in Calpe).
Zusammenfassend können wir sagen, dass man vom Camping Capfun La Manga aus viele Möglichkeiten für Ausflüge mit dem Fahrrad oder Bus hat. Auch zu Fuß kommt man zumindest bis nach Cabo de Palos, wo man alle wichtigen Einrichtungen findet. Oder man läuft am Mar Menor entlang zur Playa de los Alemanes, von wo aus ein Abstecher ins Naturschutzgebiet Salinas möglich ist oder gar weiter bis zu den ersten Häusern von La Manga. Allerdings findet man im Winter auf dem Weg nur selten geöffnete Bars oder Restaurants.