Conil de la Frontera gehört zu den „weißen Dörfern“ in Südspanien und liegt ca. 40km südlich von Cadiz. Hier wohnen rund 23.000 Einwohner.
Der Ort hat eine schön herausgeputzte Altstadt und einen breiten Strandboulevard. Es finden sich die notwendigen Einkaufsmöglichkeiten von Mercadona über den China Bazar bis Aldi. Sucht man Non-Food-Artikel, dann kann man den wöchentlichen Straßenmarkt besuchen oder fährt nach Chiclana de la Frontera, das eine wesentlich größere Innenstadt mit entsprechender Infrastruktur bietet.
Hier befindet sich auch eine Markthalle, die ein wesentlich größeres Angebot bietet als der kleine Mercado de Abastos von Conil.
Wir standen auf dem Campingplatz La Rosaleda. Nach Chiclana sind wir mit dem Fahrrad gefahren und nahmen die recht ruhige Route über den Hafen von Conil und am Leuchtturm Cabo Roche vorbei.
Im Hafen kann man gut frischen Fisch essen. Weiter ging es über die im Winter verlassen daliegenden Feriensiedlungen Roche, Sancti Petri und Novo Sancti Petri bis nach Chiclana de la Frontera.
Wer statt Feriensiedlungen typisch Spanisches bevorzugt, muss ins Hinterland fahren. Mit dem Fahrrad lässt sich das leicht bewerkstelligen. Von unserem Platz aus lag Barrio Nuevo nur rund 7km entfernt. Auf dem Weg kommt man an kleinen Höfen und einfachen Wohnhäusern vorbei. Der Ort schlängelt sich entlang der N340 und bietet eine überraschend moderne Bäckerei „Horno Nuestra Senora de Fatima“. Im Café „Trebol“ trifft man im November kaum mal einen Touristen. Im Sommer könnte das aber anders sein, denn auch in Barrio Nuevo sieht man einige Ferienbungalows.
Nur knapp 2km vom Campingplatz und Ort entfernt befindet sich das Restaurant „El Roque“ auf den Klippen. Von hier aus hat man einen tollen Ausblick auf den Hafen von Conil und die Felsküste. Die Tortillitas de Camarones (eine Art Reibekuchen mit Krabben) und besonders die Fleischbällchen Croquetas de Carrillada Iberica y Payoyo sind zu empfehlen. Die mit Abstand besten Tortillitas haben wir allerdings in Cadiz (s.u.) gegessen.
Cadiz ist eine der schönsten Städte, die wir auf unserer Spanienreise besucht haben. Die Altstadt bietet viel Atmosphäre und auch beim zweiten und dritten Besuch immer noch Überraschungen. Wir haben allerdings festgestellt, dass die Altstadt zwei Gesichter hat, je nachdem, ob Kreuzfahrtschiffe im Hafen liegen oder nicht. Ohne Kreuzfahrtschiffe ist Cadiz deutlich leerer und weniger hektisch. Die Straßen und Plätze bieten mehr Raum und im Mercado Central findet man hauptsächlich Gaditanos, wie die Einwohner von Cadiz genannt werden.
Da standen wir schon mal eine dreiviertel Stunde beim Metzger an, bis die Bestellungen der Kunden vor uns abgearbeitet waren, denn jede Wurst und jeder Schinken wurde hier vor Ort geschnitten, nichts war abgepackt oder lag schon in Scheiben vorbereitet in der Auslage.
Die Sehenswürdigkeiten der Altstadt sollte man natürlich mitnehmen (link zu 24h in Cadiz folgt), auf keinen Fall verpassen darf man die Eisdiele Narigoni auf dem Platz vor der Kathedrale (eine Kugel Kaffeeeis) und die Strandbar Caleta am Strand Caleta, in der wir die besten Tortillitas de Camarones bekommen haben. Dies ist eine Spezialität, die man nur in der Umgebung von Cadiz bekommt und die wie knusprige Reibekuchen mit Krabben schmecken.
In der Nähe der Playa Caleta vor der Universität befinden sich auch die beeindruckendsten Bäume von Cadiz, zwei Gummibäume, die teilweise von Stahlgerüsten gestützt werden.
Von Conil de la Frontera verkehren 9x täglich Busse nach Cadiz. Wir fuhren mit dem Fahrrad vom Campingplatz zum Busbahnhof, schlossen die Räder vor der Guardia Civil am Lampenmast an und die Fahrradhelme in ein Schließfach des Supermarktes El Jamon ein. Da der Supermarkt abends bis 21:30 Uhr geöffnet hatte, konnten wir die Helme bei unserer Rückkehr wieder mitnehmen.